Auf Einladung des DSB fand vom 15.-17.09.17 im Tagungshaus „Hoffmanns Höfe“ in Frankfurt a.M. ein Strategie-Workshop zur Abstimmung bzgl. einer engeren Zusammenarbeit von Deutscher CI-Gesellschaft, Pro Retina und dem Deutschen Schwerhörigenbund statt. Das Treffen diente einem ersten Kennenlernen und dem Austausch der Erfahrungen in der Verbandsarbeit. Systematisch wurden die Handlungsfelder der politischen Interessenvertretung, Öffentlichkeitsarbeit, Beratung in Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen und Patientensprechstunden sowie die Aktivitäten im kulturellen und sportlichen Bereich besprochen. Die verschiedenen Profile der drei Verbände ergaben dabei viele neue Einblicke und wertvolle gegenseitige Ergänzungen. So erweist sich der Deutsche Schwerhörigenbund tief vernetzt in die sozialpolitische Gremienarbeit, von den Kommunen über die Länder bis auf die Bundesebene. Pro Retina und die Deutsche CI-Gesellschaft sind demgegenüber aktiv im wissenschaftlichen und medizinischen Umfeld. Die Deutsche CI-Gesellschaft wiederum hat als Folge des Neugeborenen-Screenings und der vielen Früh-Implantationen eine große Nähe zu jungen Menschen und ihren Eltern. Alle drei Verbände verfügen darüber hinaus über eine regionale Basis. Da es dabei jeweils mehr oder weniger ausgeprägte „weiße Flecken“ gibt, würde man sich hier gerne gegenseitig ergänzen. Alle drei Verbände sehen die Notwendigkeit und äußern den festen Willen zu einer Kooperation. Auf der Tagung wurde bereits eine Reihe von nächsten Schritten verabredet. In einer Taskforce wird man sich ab sofort hinsichtlich der politischen Gremienarbeit abstimmen. Durch einen systematischen Informations- und Positionsaustausch soll dadurch die Interessenwahrnehmung auf möglichst viele Vertretungsgremien ausgeweitet und auf eine breitere Basis gestellt werden. Ein großes Handlungsfeld wird in den nächsten Jahren auch die unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) sein, an der sich der DSB und Pro Retina beteiligen. Der Aufbau der Beratungsstellen erfordert große Anstrengungen. Die beiden Verbände erhoffen sich durch eine Zusammenarbeit spürbare Synergieeffekte. Als weiteres mögliches Handlungsfeld wurde die Präventionsarbeit benannt. Was der Lärmschutz als Vorbeugung gegen einen Hörverlust ist, das ist der Schutz vor übermäßigem Sonnenlicht gegen eine vorzeitige Sehschädigung. Und schließlich stellen die Beteiligten fest, dass Hör- und Sehbehinderungen sich mit zunehmendem Alter häufen. Schon der Seniorentag im kommenden Jahr bietet Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit. Der erste Schritt ist getan. Für die kommenden zwölf Monate sind eine Reihe weiterer Workshops terminiert, in denen die neuen Impulse themenbezogen vertieft werden sollen.